26. November 2015

Warum es so schwer ist, sich für etwas ganz anderes zu entscheiden

geralt-road-sign-wrong-way-pixabayEinige von euch standen sicher schon einmal vor der Entscheidung: soll ich etwas ganz anderes mit meinem Leben anfangen, auswandern, eine andere Richtung einschlagen, mir mal ein Jahr lang eine Auszeit nehmen. Und einige haben sicher beobachtet, dass solche Entscheidungen mit 14, 15, 16 ganz leicht sind, mit 30 hingegen schon sehr schwer fallen. Wieso ist das so? Und was kannst du daraus lernen?

Des Rätsels Lösung, unser Hirn (wer hätte das gedacht Zwinkerndes Smiley ) und zwar das Unterbewusstsein. Unser Hirn hat neben den ganzen bekannten Aufgaben wie atmen und essen noch eine elementar wichtige Funktion. Es rechtfertigt unsere Taten vor uns selber. Es erzählt uns die ganze Zeit, dass das was wir getan haben richtig war. Und das ist auch überlebensnotwendig. Stell dir mal ein Leben vor, in dem du dir jede Sekunde die Gedanken machst: habe ich das richtige gesagt?, hab ich das richtige getan?, das war doch falsch, jenes war doch ein Fehler. Damit  versinkst du unweigerlich in Depressionen. Kein Zustand der beim Überleben hilft. Und so greift unser Hirn natürlich auch bei lang dauernden Aktionen ein. Ich muss studieren, weil ich Abi gemacht habe. Fleisch essen kann nicht falsch sein, weil ich schon immer Fleisch gegessen habe. Das Hirn sorgt bei jedem gesunden Menschen dafür, dass er keine Fehler gemacht hat. Und jetzt versuche mal vor deinem Hirn zu rechtfertigen, dass du 30 Jahre lang in die falsche Richtung gerannt bist. Dass dich dein Job, deine Freizeit, dein Partner gar nicht glücklich macht und du etwas ganz anderes willst. Dein Hirn hält dagegen. Im jugendlichen Alter sind solche Entscheidungen viel einfacher, da hat das Hirn nicht so viel Erfahrungen, mit denen es gegenhalten kann. Je älter wir werden, desto mehr Alltägliches gibt es, was aus der Sicht unseres Hirnes richtig gewesen sein muss.

Das Gute ist, sobald dir diese Eigenschaft deines Hirnes bewusst geworden ist, kannst du dieses merkwürdige schlechte Bauchgefühl bei weittragenden Entscheidungen deuten. Es kommt davon, dass du im Begriff bist, dir einzugestehen, dass du einen jahrelangen Fehler begangen hast. Und mit diesen Wissen kannst du logisch entscheiden, das Bauchgefühl beiseite schieben. Denn wäre es nicht äußerst dumm einen Fehler sein ganzes Leben lang zu leben anstatt ihn zu korrigieren? Ganz platt gesagt: hör nicht auf deinen Bauch, hör auf dein Herz. Lass dich nicht verwirren von der Angst einen Fehler gemacht zu haben, sondern sag dir: was ist, ist und jetzt schau ich mal, was ich daraus machen kann.

Stell dir mal vor, dein jetziges Leben wäre komplett die falsche Richtung gewesen, würdest du dir diesen Fehler eingestehen? Sei wirklich ehrlich zu dir selbst. Und wenn du magst, schreib einfach Ja oder Nein in die Kommentare.

Foto: geralt / Pixabay

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